Herzensthemen  

Thema Trigger: Was passiert, wenn wir andere triggern?

Vom Träger zu inneren Frieden
Was passiert, wenn wir andere Menschen triggern? Oder provokant gefragt: Passt du dich noch an oder triggerst du schon?

Es gibt viele Beiträge und Bücher zu dem Thema, was passiert, wenn wir getiggert werden. In meinen heutigen Blog geht es aber genau um das Thema, was in uns uns passiert, wenn WIR andere triggern. Und auch darum, was wir - oft unterbewusst - alles tun, damit das nicht passiert, zum Beispiel uns anpassen und unsere Bedürfnisse übergehen. 

Doch zunächst möchte ich kurz erklären, was ein Trigger ist. Ein Trigger ist ganz vereinfacht gesagt ein Moment, in dem uns das Verhalten anderer unangemessen aufbringt, da es uns an ein traumatisches Erlebnis oder eine Verletzung aus der Vergangenheit unbewusst erinnert. Ein Beispiel: Wir reagieren erbost und bestürzt darauf, dass uns eine gute Freundin uns nicht beim Umzug helfen kann, weil wir uns zurückgewiesen fühlen. Dann kann es helfen, sich zu fragen, wer uns in unserer Kindheit als enge Bezugsperson in wichtigen Momenten nicht beigestanden hat und welcher Schmerz hier anerkannt und durchfühlt werden möchte.

Doch was passiert andersherum? Was macht es mit uns, wenn WIR andere Menschen triggern? Und dieses Phänomen bleibt nicht aus, je mehr wir auf unsere Bedürfnisse achten, uns abgrenzen, Dinge so tun, wie es für uns richtig ist und je mehr wir unser Selbst über das Bedürfnis stellen, uns anzupassen und zu gefallen.

Die Angst, andere zu triggern und abgelehnt zu werden, hat ihre tiefen Wurzel in unserer Kindheit 

Die Kraft des innerem Freundes

Andere zu triggern kann tief verunsichern. Schließlich geht es dabei oft um die kindliche Urangst, dafür abgelehnt zu werden, dass wir  einfach nur wir selbst sind. In der Kindheit haben wir vielleicht Ablehnung, Beschämung oder Kontaktanbruch erlebt, in den Momenten, wo wir uns am deutlichsten gezeigt haben: beim Trotzanfall, beim rebellischem Aufschrei, bei provokanten Verhalten, beim Freudestanz über das Sofa oder in ängstlichen Momenten. In solchen Momenten haben wir gelernt: wenn wir unsere Bedürfnisse laut zeigen, sind wir nicht ok, dann werden wir verletzt und sind allein. Aus diesem Grund beginnen wir uns anzupassen und es anderen - anfangs vor allem den Eltern, später generell - recht zu machen.

Wird dieses Verhalten zu einem generellen Habitus spricht man vom sogenannten „People Pleasing“. Wir verlieren dabei den Mut, wir selbst zu sein, in all unseren Facetten. Dies stresst unser System innerlich enorm und kann im Extremfall z.B. zu Depression oder Burnout führen, da wir permanent an unseren Bedürfnissen, Wünschen und eigentlichen Selbst vorbei leben.

Denn an uns war nie etwas falsch, doch es war ab einem gewissen Punkt der sicherste Weg das zu glauben und nicht unsere Eltern als wichtigste Bezugspersonen in Frage zu stellen. 

Fakt ist, wir haben total unverschuldet und ungewollt unsere Eltern - durch ihre ganz eigenen Verletzungen und Traumata - mit unserem Verhalten getriggert. Somit ist es heilsam, im therapeutischen Prozess den Glaubenssatz loszulassen, dass wir nicht richtig sind. 

Andere zu triggern kann ein freudiger Moment sein, indem wir erkennen, dass wir auf unserem ureigenen Weg sind
Herzensverbundenheit

Die Kraft des inneres Freundes

Kommen wir also wieder an den Punkt in unserem Leben, dass wir Menschen triggern, dann kann das auch ein Moment sein, freudig zu erkennen, dass wir auf dem richtigen Weg zurück zu uns sind. Dass wir wieder Konturen entwickeln, für unsere Bedürfnisse einstehen, und damit auch mal anecken, anstatt angepasst mitzumachen. 

Das wir endlich wieder uns erlauben, spontan wir selbst zu sein und dass die Reaktion von Menschen aus dem hier und jetzt kommen - und nicht von Mama & Papa. Und dass die Trigger der anderen so viel mehr über sie selbst aussagen, als über uns selbst. Und schlussendlich: Dass die richtigen Menschen an unserer Seite bleiben werden, auch wenn wir es ihnen nicht immer Recht machen und uns genau dafür lieben können, dass wir wir selbst sind. 

Daher: viele Mut und Freude beim Triggern und viel Freude dabei, das ureigneres Selbst endlich zu entdecken und zu leben;)! 

PS Natürlich ist ein permanenter realistischer Gegencheck gesund, um zu schauen, ob unserer Verhalten wirklich in Ordnung war und wir unsere Bedürfnisse respektvoll und gewaltfrei kommunizieren und wahren!


Sonja Elmas

Über die Autorin:

Sonja Elmas

Als Heilpraktikerin für Psychotherapie und Psychologische Beraterin ist es mein Herzensanliegen, dich dabei zu unterstützen, Wege aus dem chronischen Stress zu finden – zurück zu dir.

Ich lebe mit meiner Familie – meinem Mann und zwei wunderbaren Jungs – in einem kleinen Haus am östlichen Hamburger Stadtrand in Rahlstedt.


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